Rechtsprechung
AG Coburg, Urteil vom 12.06.2008 - 11 C 1710/07
Goldbarren & Versendungskauf - Zu den Ansprüchen des Käufers bei Verlust der Kaufsache im Versendungskauf, wenn der versicherte Versand wertvoller Waren vereinbart wurde, diese aber nicht von der abgeschlossenen Transportversicherung erfasst ist.
BGB §§ 280, 249, 477 Abs. 1
Leitsätze:*1. Wird im Versendungskauf vereinbart, dass die versendete Ware während des Versands versichert sein soll, stellt es eine
Vertragsverletzung des Verkäufers dar, wenn er sich nicht vergewissert, ob die versendete Ware von der
abgeschlossenen Transportversicherung erfasst ist.
2. Geht die Kaufsache in einem solchen Fall beim Versand verloren und ist die Kaufsache (hier: Goldbarren) nicht von der Transportversicherung erfasst, ist der Verkäufer dem Käufer gegenüber aus §§ 280, 249 BGB zum
Ersatz eines bereits gezahlten Kaufpreises verpflichtet. Auf § 447 Abs. 1 BGB kann sich der Verkäufer nicht berufen.
Anm. der Redaktion: Die Berufung gegen diese Entscheidung wurde durch das LG Coburg mit Urteil vom 12.12.2008
(Az. 32 S 69/08 = MIR 2009, Dok. 002) zurückgewiesen. Das Landgericht leitete einen Schadenersatzanspruch des Käufers
aus § 447 Abs. 2 BGB i.V.m. § 249 BGB ab. Zu beachten ist allerdings, dass § 447 BGB im Fall des sog. Vebrauchsgüterkaufs gemäß
§§ 474 ff. BGB nach § 474 Abs. 2 Satz 2 BGB nicht anzuwenden ist.
Download: Entscheidungsvolltext PDF
Bearbeiter: RA Thomas Gramespacher
Online seit: 06.01.2009
Kurz-Link zum Artikel: http://miur.de/1844
*Redaktionell. Amtliche Leit- und Orientierungssätze werden in einer "Anm. der Redaktion" benannt.
// Artikel gesammelt "frei Haus"? Hier den MIR-Newsletter abonnieren
Bearbeiter: RA Thomas Gramespacher
Online seit: 06.01.2009
Kurz-Link zum Artikel: http://miur.de/1844
*Redaktionell. Amtliche Leit- und Orientierungssätze werden in einer "Anm. der Redaktion" benannt.
// Artikel gesammelt "frei Haus"? Hier den MIR-Newsletter abonnieren
Was Sie noch interessieren könnte...
MO ./. MALM - Zu den Voraussetzungen eines Vorbenutzungsrechts im Designrecht
Bundesgerichtshof, MIR 2017, Dok. 027
Gutschein statt Stornierung - Das Angebot eines Reiseveranstalters gegenüber Kunden zur Umbuchung einer pandemiebedingt nicht durchführbaren Reise ohne den Hinweis auf die Stornierungsmöglichkeit kann zulässig sein
OLG Frankfurt a.M., Urteil vom 15.09.2022 - 6 U 191/21, MIR 2022, Dok. 077
E-Commerce-Mentoring mit Mastermind Calls vermittelt keine bestimmten Kenntnisse und Fähigkeiten - Zur Anwendung des FernUSG auf Coaching-Verträge (hier verneint).
OLG Hamburg, Urteil vom 20.02.2024 - 10 U 44/23, MIR 2024, Dok. 019
Sicherheitszuschlag - Bei der Übermittlung eines fristgebundenen Schriftsatzes per Telefax muss die Belegung des Empfangsgeräts des Gerichts berücksichtigt und eine Zeitreserve eingeplant werden
BGH, Beschluss vom 23.10.2018 - III ZB 54/18, MIR 2018, Dok. 052
Nachtrag als milderes Mittel - Kein Unterlassungsspruch und keine Löschung bei einem nicht mehr aktuellem Beitrag über ein Gerichtsverfahren auf der Homepage eines Rechtsanwalts
OLG Frankfurt a.M., Urteil vom 19.01.2023 - 16 U 255/21, MIR 2023, Dok. 016
Bundesgerichtshof, MIR 2017, Dok. 027
Gutschein statt Stornierung - Das Angebot eines Reiseveranstalters gegenüber Kunden zur Umbuchung einer pandemiebedingt nicht durchführbaren Reise ohne den Hinweis auf die Stornierungsmöglichkeit kann zulässig sein
OLG Frankfurt a.M., Urteil vom 15.09.2022 - 6 U 191/21, MIR 2022, Dok. 077
E-Commerce-Mentoring mit Mastermind Calls vermittelt keine bestimmten Kenntnisse und Fähigkeiten - Zur Anwendung des FernUSG auf Coaching-Verträge (hier verneint).
OLG Hamburg, Urteil vom 20.02.2024 - 10 U 44/23, MIR 2024, Dok. 019
Sicherheitszuschlag - Bei der Übermittlung eines fristgebundenen Schriftsatzes per Telefax muss die Belegung des Empfangsgeräts des Gerichts berücksichtigt und eine Zeitreserve eingeplant werden
BGH, Beschluss vom 23.10.2018 - III ZB 54/18, MIR 2018, Dok. 052
Nachtrag als milderes Mittel - Kein Unterlassungsspruch und keine Löschung bei einem nicht mehr aktuellem Beitrag über ein Gerichtsverfahren auf der Homepage eines Rechtsanwalts
OLG Frankfurt a.M., Urteil vom 19.01.2023 - 16 U 255/21, MIR 2023, Dok. 016